Faire Gemeinde

Als Kirchengemeinde wollen wir ein Zeichen setzen und in unserem Alltagshandeln verstärkt auf ökologische Aspekte und die Verwendung fair gehandelter Produkte achten.
St. Karl Borromäus als faire Gemeinde ausgezeichnet
Solardach auf der Kirche - CO2-Einsparung bis zum Jahre 2024: 516 t

Am 21. Mai 25 hat der Aktionskreis Faire Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung bei der Bio-Bäckerei Weber eingeladen. Etwa 30 Besucher waren dabei und haben viel Interessantes erfahren.
Die Bäckerei Weber wurde 1921 als Familienbetrieb gegründet. 1983 übernahmen Günter und Helmut Weber den Betrieb und versuchten sich mit einer Neuausrichtung hin zu Vollkornprodukten, was anfangs noch recht schwierig, da ungewohnt war. Heute ist die Bio-Bäckerei Weber eine GmbH mit zwei Geschäftsführern und sie ist ihrer ursprünglichen Philosophie treu geblieben: gute Qualität, Nachhaltigkeit, Verarbeitung regionaler Produkte, faire Preise für die Erzeugerinnen und Erzeuger, gutes Miteinander innerhalb der Belegschaft.
Das Getreide sowie andere Produkte für die Backwaren bezieht die Bäckerei von Landwirten und Betrieben aus der Region. Das Getreide wird in der eigenen Steinmühle in der Backstube gemahlen. Vollkorn- und Weißmehl werden im Folgenden immer getrennt verarbeitet. Bei der Weiterverarbeitung verzichten die Bäcker auf Hefe, sie arbeiten mit Sauerteig und Backferment. Auf diese Weise wird Energie und Wasser eingespart, es erfordert aber eine lange „Teigführung“.
Die Bio-Bäckerei Weber bietet viele unterschiedliche Sauerteig- und Vollkornbrote, Vollkornkleingebäck, Feingebäck und Kuchen aus Vollkorn- und Weißmehl an. All diese Leckereien können auf Wochenmärkten - donnerstags auch in Winnenden - und in Naturkost-, Feinkost- und Hofläden in der Region erstanden werden. Seit einiger Zeit dürfen wir diese Backwaren sowie ein leichtes Mittagessen auch im eigenen Café mit dazugehöriger Terrasse genießen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bäckerei sind froh und stolz, dass es ihnen gelungen ist, ihre Kundschaft - auch über die schwierigen Coronajahre - stets mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Hoss vom Team Weber für die interessante Veranstaltung und für ihre Geduld bei unseren vielen Fragen.
Marlene Herfurth, Evangel. Kirchengemeinde

Ca. 20 Teilnehmer waren am 07. November der Einladung der „Fairen Kirchengemeinden“ in Winnenden und Umgebung gefolgt, das Weingut Häußer in Winnenden-Höfen zu besuchen. Zunächst ging es hinaus in die Weinberge, wo uns Carolin Golter in der Lage mit dem wunderbaren Namen „Himmelreich“ einige Merkmale des Ökologischen Weinbaus näher brachte. Das Weingut Häußer beschreitet den Weg eines nachhaltigen Weinanbaus bereits seit einigen Jahren und darf seit 2021 das EU-Label für ökologischen Weinanbau verwenden. Ökologischer Weinbau bedeutet dabei übrigens nicht nur, dass keine Herbizide (wie z.B. Glyphosat) mehr gespritzt werden, sondern auch, dass insgesamt versucht wird, die Belastungen für Böden, Luft und Arten so gering wie möglich zu halten. Das wird zum Beispiel auch dadurch erreicht, dass ein Teil der Rebflächen im Minimalschnitt-Verfahren bearbeitet wird. Das reduziert Fahrten zum Weinberg und durch die Rebstockreihen, was letztlich auch wieder weniger CO2-Ausstoß und geringere Bodenverdichtung bedeutet. Zudem sind die Beeren bei diesem Verfahren weniger prall und liegen weniger dicht beieinander, wodurch sie weniger anfällig für Fäule sind. Gespritzt wird nur noch mit den klassischen Mitteln Schwefel, Kupfer, Backpulver und Kalk. Das ist besser für die Umwelt, aber – und das ist, wenn man so will, die Kehrseite der Medaille: es muss öfter gespritzt werden, weil nach jedem Regen die Spritzmittel wieder von der Pflanze gewaschen sind.
Rechtzeitig bevor es dunkel und kalt wurde, verlagerte sich die Gruppe ins Weingut, wo bei einem leckeren Vesper und vorzüglichen Weinen noch weitere Gelegenheit zum Nachfragen und Fachsimpeln bestand. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass „Bio“ und „Nachhaltigkeit“ nicht gleichzusetzen sind mit Einschränkung und Verzicht: Hier konnte man ihn finden. Und vielleicht wäre es ja auch für jeden Einzelnen eine Überlegung wert, auch privat öfters mal ökologisch angebaute Weine zu genießen oder zu verschenken. Denn wenn Landwirte und Wengerter schon den mutigen Schritt gehen und ihren Betrieb auf „Öko“ umstellen, dann darf das ruhig auch seitens der Konsumenten belohnt werden. I
10.11.2024 Rainer Kozok
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